Radtour am Samstag 27.08.

Moin Radfreunde vom Kommunalverein Meimersdorf, ich bin heute Montag den 22. August 2022 die Große Fahrradtour abgefahren, der Streckenverlauf ist abwechslungsreich und bis auf wenige Abschnitte asphaltiert. Er hat ein paar außergewöhnlich schöne Bereiche die erlebenswehrt sind. Bitte denkt daran  eure Fahrräder mit ausreichend Luft zu versehen und ein Tropfen Öl schadet nicht, damit es ein schönes Erlebnis wird.

Herzlichen Gruß Rolf Vahder

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eine kurze Zusammenfassung der Tour wollen wir euch nicht vorenthalten:

Es waren 11 Mitfahrer und endlich war wieder mal eine Frau dabei !!

2 sind nur bis Nortorf mitgefahren, eine Panne und einmal wegen Anschlusstermin

Es sind 99 km erradelt worden. Natürlich gab es viele Pausen:

  • Pause beim Wetterstein
  • Pause bei Kirschenholz / das erste Bier
  • Essenspause in Nortorf
  • Badepause am Pohlsee

Rückkehr in Meimersdorf war um 18 Uhr.

Als Abschluss wurde bei Familie Zwilling gegrillt und noch gemütlich geplauscht.

Fotos der Tour finden sich in der Bildergalerie:

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und auch in 2021 gab es eine 100 km Radtour.  Sogar mit einem schönen Reisebericht:

„So mok wi dat“

– ambitionierte Meimersdorfer auf 100-km-Radtour

Holsteinische Schweiz. Schon der Name macht Lust, die Region mit dem Rad zu erkunden. Acht Meimersdorfer Radtouristen machen sich daher am frühen Samstagmorgen im September auf den Weg, um eine der beeindruckendsten Landschaften Schleswig-Holsteins zu erkunden: Vom Start über Malente nach Plön, vorbei an sieben Seen, fast immer abseits befahrener Touristenstrecken, fast immer direkt am Wasser. Durch herrliche Wälder verläuft unsere Route, vorbei an weiten Wiesen und sanften Hügeln. Genussradeln vom Feinsten. So würde es recht prahlerisch der Marketingsprech im Reiseprospekt verkünden. Unser Streckenwart Lars verzichtet dagegen wie selbstvergessen auf die motivierende Kraft dieser Zielbeschreibung. So starten wir im Ungefähren – Richtung Südsüdost. Nicht ohne uns die bevorstehende Aufgabe durch einschlägige alkoholische Kurzwaren zu versüßen. War es deren Konsum, der die Radlergruppe wohlgemut aufbrechen und die Mühsal der 100-km-Sightseeing-Tour vergessen ließ?

Gottseidank war auch ein elektrifizierter Zeitgenosse willkommen, wie zum Alibi für die versprochene Energiewende. Aufbruch also am Feuerwehrhaus um zirka 9.15 Uhr durch teilweise noch bekannte Areale, erste Verwirrung am Rosenfelder See, als sich zwei Ortsunkundige gedankenlos an die Spitze des Trecks setzen und den Abzweig an der Schwentine prompt verschlafen. Erst ein wenig verständnisvoller Anruf des Streckencoaches führt sie in die Realität zurück. Henning zieht es danach vor, im gesicherten Kokon zu verbleiben und von waghalsigen Sprints im vorderen Drittel abzusehen. Viel zu wenig bekannt ist den ambitionierten Radlern, dass sie sich hier auf historischem Grund bewegen: Am Übergang über die Schwentine hatten sich einst bäuerliche Siedler niedergelassen, am sogenannten Limes Saxoniae, der Grenze zum slawischen Siedlungsgebiet. Reizvoll schon damals der Ort, an dem die Schwentine aus den ostholsteinischen Seen heraustritt. Davon allerdings mussten die Radsportler zunächst noch absehen. Es nahte zuvor die Gutsanlage Rastorf, quer gestellte Wohn- und Wirtschaftstrakte zum lang gestreckten Torhaus, die sich für den neugierigen Betrachter zu einem Trichter weiten. Der Eutiner Hofbaumeister Dallin errichtete hier im frühen 18. Jh. eine der ersten durchgestalteten Barockanlagen. Breite Schweifgiebel und Eckrustika begeisterten die Radtouristen, die nicht nur an dieser Stelle eine gewisse Aufgeschlossenheit für die historischen Reize ihrer wunderschönen Heimat erkennen ließen. Nur der Vollständigkeit halber sei vermerkt, dass das später hinzugefügte Herrenhaus im Krieg beschädigt und leicht verkürzt wieder hergestellt wurde. Besonders eindrucksvoll ein weiteres Etappenziel: Grebin mit der gleichnamigen Mühle und dem ebenso charmanten See am Fuße der Erhebung. Durchbrochen wird diese Perspektive durch eine betont südlich anmutende Hanglage. Hier erwartete uns eine schöne Überraschung, eine fruchtige Rebsorte, die als Weißwein kantiert mehr als nur durchreisende Besucher zu begeistern weiß. „So mok wi dat“, bekannte Spruchweisheit und eigenwilliger Eigenname dieser Lage, wurde so zum Motto des Ausflugs und wer nun meint, er kenne dieses Produkt aus dem Sortiment eines bekannten Filialisten, der sollte sein vorlautes Wissen bei sich behalten und nicht der Wirtin der „Grebiner Mühle“ kundtun. Diese besteht darauf, eine Sonderedition des Rebsaftes auszuschenken, mit eigenem Label und Bouquet. Wir mussten versichern, dieses Wissen hier nicht preiszugeben, schon gar nicht weiterzusagen. Dass uns dieses Erlebnis widerfuhr, verdankt sich allein der Ungeduld im Peloton, nach nun mehr als 40 km endlich mal einzukehren. Freundlicherweise hatte Lars dafür ein gewisses Verständnis und der weitere Verlauf dieses Aufenthaltes sollte ihm ja auch recht geben. Unvergessen der dann folgende Anstieg, der sich lang und länger dahinzog, unser col de Pyrenees. Andere Ausflügler staunten angesichts unserer Unbekümmertheit vor dem Gipfel – hier triumphierte einmal mehr der einzige eBiker im Konvoi und dessen Bewunderung galt einzig seinen konventionell angetriebenen Weggefährten. Mittlerweile war die achtköpfige Reisegruppe um einen weiteren Mitreisenden angewachsenen – das gute Beispiel überzeugte einen begeisterten Mitradler, der bis Plön mithielt, sich dann aber profaneren Aufgaben der Kinderbetreuung zuwenden musste. Vorher aber noch vorbei am Gut Wahlstorf, einem Backsteinbau mit Treppenturm, seit dem 12. Jh. als Adelssitz bekannt. Lanker See und Schwentine boten ideale Voraussetzungen für diesen Bauplatz.

Doch schon erwartet uns ein weiterer Höhepunkt dieses extremen Sonntagsausflugs: Um cirka 13.30 Uhr trafen wir in der „Kate“ am Plöner See am Fuße des weithin sichtbaren Schlosses ein – auch für die Wahl dieses einladenden Ortes galt unsere ganze Dankbarkeit der Regie. Abseits coronabedingter Vereinzelungen genossen wir bei herrlichstem Sonnenschein die Spezereien aus Küche und Fass. Da war noch so mancher Krampf in weiter Ferne und das Gesäß erfüllte seinen Zweck noch ohne unangenehme Beeinträchtigungen. Zurück führt uns „Jogi“ entlang der Kührener Teiche – eine wirkliche Idylle und es hätte uns kaum überrascht, wenn neben Störchen in großer Zahl auch noch ein Seeadler über uns gekreist wäre. Über Rönne näherten wir uns sodann wieder bekannteren Gefilden. Das Tempo blieb auch gegen Ende konstant hoch, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 20 km/h erreichten die unternehmungslustigen Meimerdorfer den Dorfanger, erschöpft und stolz zugleich, nach einer NettoFahrtzeit von rund fünfeinhalb Stunden und veritablen 104,3 km. Gerne hätten wir hier die ein oder andere Beifallsbekundung entgegen genommen – wir waren jedenfalls ganz erfüllt von diesem Tag auf dem Drahtesel. P.S. Ich danke der Reisegruppe, dass sie mich nach mehr als 10jähriger Abstinenz mit großem Wohlwollen aufgenommen hat. Dies zeigt zum einen, dass die Tradition der „100-km-Fahrradtour“ im Meimersdorfer Event-Kalender fortbesteht und „lebt“, zum zweiten den Respekt vor der Mission, die alle teilen. Hier gilt eben noch echter olympischer Geist: Teilnehmen ist alles. Angehörige der Reisegruppe waren: Lars, der den Routenplan souverän auszulegen verstand (von gelegentlichen Stopps an unübersichtlichen Wegkreuzungen wollen wir hier nicht reden), Henning, der auf den letzten Kilometern an einem Zaubertrank aus Kalzium und Magnesium Gefallen fand, Burkhard, der mit und ohne Helm betont lässig daherkommt, „Jogi“, der in fernöstlicher Fokussierung auf das Radfahren ein Gleichnis auf das Leben zu finden scheint, Wolfgang, für den die 100-km-Tortur nur ein bescheidenes „warming-up“ ist, Dirk, den eine sportbegeisterte Passion einstmals nach Meimersdorf führte und Florian, der als Wasserbauer ebenso viel Geschick aufweist wie als umsichtiger Gastgeber der durstigen Radler. Ein Wunsch bleibt: Eine gewisse gendermäßige Diversifizierung würde dem sportlichen Anliegen sicher gut zu Gesichte stehen und auch das ewige Lamento: Jugend, auf die Fahrräder, sollte nicht unerwähnt bleiben. Ein besonderer Dank an Rolf Vahder, der das Grundgerüst für diesen schönen Streckenplan lieferte – von einer physischen Umsetzung allerdings großzügig absah.

Auch hier eine kleine Auswahl an Fotos: